Die geologische Schichtenfolge der Kalkeifel

Die tonig-sandigen Gesteine der Unterdevon-Zeit und die Kalksteine der Mitteldevon-Zeit entstanden in einem flachen Schelfgebiet vor der Küste des im Norden gelegenen Old Red-Festlandes. Bis zum Ende der Unterdevon-Zeit wurden noch Ton und sandiger Schlick von Norden eingeschwemmt. In der Zeit des Mitteldevons war das Meer dagegen sauber, klar und gut durchlichtet und dadurch eine ideale Umgebung für das Wachstum von Korallen und anderen riffbildenden Tieren. Heute sind die damals gebildeten karbonatreichen Mitteldevon-Schichten in zehn von Norden nach Süden aufgereihten Muldenstrukturen, den „Eifelkalkmulden”, erhalten. Zwischen ihnen liegen jeweils tektonische Sättel als Aufwölbungen der älteren tonig-sandigen Unterdevon-Schichten.

'Die geologische Schichtenfolge der Eifelkalkmulden
'Die geologische Schichtenfolge der Eifelkalkmulden

Im Detail zeigen die mitteldevonischen Karbonatgesteine der Eifelkalkmulden durchaus örtliche Unterschiede in ihrer Ausbildung und ihrer Fossilführung. Dennoch vermittelt das hier stark vereinfachte Schichtenprofil der Südflanke der Dollendorfer Mulde einen guten Überblick über die geologische Schichtenfolge der ganzen Kalkeifel.

Unterschieden werden hier von alt nach jung:

Klerf-Schichten: Grüne und rot-violette Tonsteine und ebenfalls grünliche, rötliche oder graue Sandsteine mit häufig Schrägschichtung, Rippelmarken und Pflanzenresten (über 1000 m Mächtigkeit).

Heisdorf-Schichten: Crinoiden- und Brachiopoden-reiche Kalksandsteine und sandige Schiefer, auch eisenreiche Kalksteine (bis 25% Fe-Gehalt) (20-25 m Mächtigkeit).

Lauch-Schichten: Kalkhaltige Ton- und Feinsandsteine mit einzelnen Brachiopoden- oder Crinoiden-reichen Kalkbänken (30-60 m Mächtigkeit).

Untere Nohn-Schichten: Gebankte Crinoiden-Kalksteine und Korallen-Stromatoporen-Riffkalksteine (30-50 m Mächtigkeit).

Obere Nohn-Schichten:Schwach kalkhaltige Feinsandsteine; darüber Brachiopoden- und Crinoiden-Kalksteine (35-55 m Mächtigkeit).

Ahrdorf-Schichten: Brachiopoden-Kalksteine, Kalksandsteine und Mergelsteine; darüber Stromatoporen- und Korallen-Riffkalksteine (50-80 m Mächtigkeit).

Junkerberg-Schichten: Unten Ton- und Kalksandsteine; oben Korallen-Stromatoporen-Riffkalksteine (65-140 m Mächtigkeit).

Ahbach- und Freilingen-Schichten: Unten tonige und mergelige Kalksteine; oben Stromatoporen-Riffkalksteine und Riffschuttkalke (20-50 m Mächtigkeit; in Teilen bereits in Muldenkern-Dolomit umgewandelt).

Loogh-Schichten: Brachiopoden-reiche Mergelsteine und mergelige Kalksteine (30 m Mächigkeit; in Teilen bereits in Muldenkern-Dolomit umgewandelt).

Cürten- und Dreimühlen-Schichten Korallen- und Stromatoporen-Kalksteine und dickbankige Kalksteine (80-140 m Mächtigkeit; in Teilen bereits in Muldenkern-Dolomit umgewandelt).

Rodert- und Kerpen-Schichten: Mergel- und Kalksteine ( 50 m und 30 m Mächtigkeit; in Teilen bereits in Muldenkern-Dolomit umgewandelt).

Muldenkern-Dolomit: Wechselfolge massiger und gebankter Dolomitsteine; keine Sedimentstrukturen oder Fossilien zu erkennen (mehrere hundert Meter Mächtigkeit).

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