Die Euregio Maas-Rhein

Politische Gliederung der Euregio Maas-Rhein
Politische Gliederung der Euregio Maas-Rhein

Politische Gliederung der Euregio

Die Euregio Maas-Rhein umfasst den gemeinsamen Grenzraum Belgiens, Deutschlands und den der Niederlande.

Hierzu gehören auf belgischer Seite die Provinzen Limburg und Lüttich und das Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Auf niederländischer Seite zählt hierzu die Provinz Südlimburg und in Deutschland die Städteregion Aachen und die Kreise Euskirchen, Düren und Heinsberg.


Naturräume der Euregio Maas-Rhein
Naturräume der Euregio Maas-Rhein

Landschaften in der Euregio

Die Euregio umfasst Naturräume mit ganz verschiedenen geologischen, geomorphologischen und bodengeographischen Merkmalen, die ihrerseits ganz unterschiedliche Voraussetzungen für den historischen Gang ihrer Besiedlung und Landnutzung bedeuteten.

Im Norden bilden das Kempenland (Campine) und die Lösslandschaften Südlimburgs und der westlichen Niederrheinischen Bucht ein tief liegendes Flachland. Dort sind an der Oberfläche hauptsächlich junge quartärzeitliche Flussschotter mit Lössbedeckung verbreitet.

Die südliche Hälfte der Euregio umfasst das Bergland der Ostardennen, des Hohen Venns und der Nordeifel. Hier tritt ein geologisch altes Stockwerk aus gefalteten Sandsteinen, Kalksteinen und Schiefern des Erdaltertums (Paläozoikum) an die Tagesoberfläche.

Zwischen dem Flachland und dem Bergland vermitteln die Plateaulandschaften der Hesbaye (Hespengau), das Südlimburger und Aachener Hügelland und weiter im Osten die Mechernicher Voreifel. Hier haben flach liegende Kalksteine des Erdmittelalters (Mesozoikum) weite Verbreitung.


Zeitspirale
Zeitspirale

Kurze Erdgeschichte der Euregio

Die Zeit der Euregio Maas-Rhein reicht sehr weit in die Erdgeschichte zurück, bis in die Zeit des Kambriums und Ordoviziums (542 — 444 Mio Jahre vor heute).

Am Anfang standen Küsten- und Tiefsee-Ablagerungen, die heute im Hohen Venn in Form von schwarzen Tonschiefern und Quarziten als älteste Gesteine der Euregio zutage treten.

Nach ihrem ersten tektonischen Zusammenschub in der Silur-Zeit zu einem Kaledonischen Festland breitete sich über diesem in der anschließenden Devon- und Unterkarbon-Zeit ein neues Schelfmeer aus, in dem über eine lange Zeit Sand, Ton und Kalk in unterschiedlicher Mächtigkeit zur Ablagerung kamen.

Diese neuen Schichten wurden nach ihrer Verfestigung gegen Ende der Karbon-Zeit im Rahmen eines zweiten, ganz West und Mitteleuropa erfassenden tektonischen Zusammenschubs hoch über den damaligen Meeresspiegel hinausgehoben (Variszisches Gebirge). Seither blieb die Euregio die meiste Zeit Festland.

Nur im Verlauf der späten Kreide-Zeit und kurzfristig noch einmal in der mittleren Tertiär-Zeit kam es zu übergreifenden Meeresüberflutungen von Norden her. Die von ihnen hinterlassenen Sande und Kalksteine bilden heute die Schichtstufen des Südlimburger und Aachener Hügellandes.

Die heutige Eifel und die Ardennen hoben sich erst seit Ende der Tertiärzeit zur heutigen Mittelgebirgsregion heraus. Ihre ursprünglichen kreide- und tertiärzeitlichen Deckschichten sind abgetragen und ihre nach Norden abfließenden Flüsse haben tiefe Täler in den darunter liegenden Gebirgssockel eingeschnitten. Die abgetragenen Sande und Kiese sammelten sich in der nördlichen Euregio in ausgedehnten Flussterrassen.

In der Steinzeit durchstreifte der Mensch die Euregio. Später siedelten hier keltische Stämme. Die Römer okkupierten das Gebiet und seit der Zeit Karls des Großen begann der Mensch die Landschaft der Euregio nach seinen Interessen umzugestalten.

Thema: Die ganze Geschichte der Euregio Maas-Rhein

Der geologische Untergrund der Euregio Maas-Rhein
Der geologische Untergrund der Euregio Maas-Rhein

Der geologische Untergrund der Euregio

Die geologische Karte der Euregio Maas-Rhein zeigt die heutige Verbreitung der unterschiedlich alten Gesteinsformationen.

Die ältesten Gesteine der Kambrium- und Ordovizium-Zeit (grüne Farbe) treten im heutigen Hohen Venn in einer breiten, von Südwest nach Nordost verlaufenden Sattelaufwölbung zutage. Diese Sattelaufwölbung wird im Nordwesten und Südosten von jüngeren gefalteten Sandstein-Schiefer-Folgen (braun) und Kalksteinen (blau) der Devon- und Karbon-Zeit abgelöst. Auf der Nordwestflanke der Venn-Aufwölbung zeigen Schichtwiederholungen einen durch mehrere flach nach Norden gerichtete Überschiebungen komplizierteren tektonischen Bau.

Dieses variszische Faltengebirgsstockwerk wird im Osten von heute noch flach liegenden jüngeren Sandsteinen, Kalksteinen und Tonsteinen der Trias-Zeit (hellbraun) und im Norden von ebenso nur wenig verstellten Sand- und Kalkstein-Schichten der Oberkreide-Zeit (hellgrün) abgedeckt. In der nördlichen Hälfte der Euregio überdecken noch jüngere marine und festländische Lockerablagerungen der Tertiär- und Quartär-Zeist (gelb) auch dieses „Deckgebirge”.

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