Die geologische Schichtenfolge der Mechernicher Voreifel

Die geologische Schichtenfolge des Mechernicher Triasdreiecks
Die geologische Schichtenfolge des Mechernicher Triasdreiecks

In der Mechernicher Voreifel treten Konglomerate, Sandsteine, Tonsteine, Mergelsteine und Kalk- und Dolomitsteine der Trias-Zeit (251 - 200 Mio Jahre v. h.) zutage. Ihre Schichten sind flach gegen Osten und Nordosten geneigt. Unterlagert werden sie von gefalteten Sandsteinen, Schiefern und Kalksteinen der Devon-Zeit. Gegliedert wird die Trias-Zeit nach ihrem Gesteinsbestand in die Epochen Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.

Wegen einer lang andauernden Gesteinsverwitterung und Bodenbildung treten die Trias-Gesteine der Mechernicher Voreifel heute nur an wenigen Stellen direkt an die Tagesoberfläche. Wo sich die Rur im Westen und die Urft im Südwesten tief in den Untergrund eingeschnitten haben, lassen sich die Konglomerate und Sandsteine der Buntsandstein-Epoche in Felswänden und frei stehenden Felsklippen gut studieren. Wo der zur Erft fließende Neffelbach die kalkigen Kuppen und Höhenzüge des nordöstlichen Trias-Gebiets durchbricht, sind auch die Gesteine der Muschelkalk-Epoche direkt zugänglich. Darüber hinaus lieferten früher viele Steinbrüche und auch Erzgruben detaillierte Informationen über die Trias-Gesteine des Gebiets.

Eine idealtypische Abfolge der Trias-Gesteine Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper ist hier in einem Blockbild für einen breiten Streifen zwischen Nideggen und Heimbach im Westen und Embken und Wollersheim im Osten erschlossen. Die Geologen unterscheiden hier von Westen nach Osten - und damit von alt nach jung - folgende Schichtglieder:

  • Mittlerer Buntsandstein: Grobkörnige Sandsteine und Konglomerate unten und darüber eine Wechselfolge von mittelkörnigen Sandsteinen, sandigen Geröllschichten und roten Tonsteinen ( ca.120 m mächtig)
  • Oberer Buntsandstein: Überwiegend rote Tonsteine im Wechsel mit feinkörnigen Sandsteinen; selten Gerölllagen; zum Abschluss auch dünnplattige sehr feinkörnige rotviolette Sandsteine und Tonsteine mit dolomitischen Zwischenlagen(60 - 120 m mächtig)
  • Unterer Muschelkalk (Muschelsandstein): Wechselfolge von braunen dolomitischen Sandsteinen mit grauen, grünen und violetten Tonsteinen (30 - 50 m mächtig)
  • Mittlerer Muschelkalk: Unten rote und graue mergelige Tone und dolomitische Mergel (Bunte Mergelschiefer, 25 m mächtig); darüber dünnbankig plattige graue und gelbliche Dolomite mit hellgrauen Ton- und Mergel-Zwischenlagen (Lingula-Dolomit, 8 m mächtig)
  • Oberer Muschelkalk (Hauptmuschelkalk): Unten gelblich-graue massiv gebankte Dolomitsteine mit häufig Stielgliedern von Seelilien (Trochitenkalk, 15 m mächtig); darüber: dünnbankige plattige dolomitische Kalke mit grünen Mergelzwischenlagen (Oberer Hauptmuschelkalk, 15 m mächtig)
    • Keuper:
    • Unterer Keuper: Unterer Dolomit, graue, grüne und violette Mergel, Oberer Dolomit (16 m mächtig)
    • Mittlerer Keuper: hauptsächlich rote, aber auch graue Mergel und Tone (18 m mächtig)
    • Oberer Keuper: schwarze Tonsteine und dünnplattige glimmerreiche Sandsteine (ca. 25 m mächtig)

Die flach gegen Osten geneigten, mächtigen Konglomerate und Sandsteine des Mittleren Buntsandsteins bilden heute über dem östlichen Hang des Rurtals steile Felswände und Felspassagen. Der Trauf dieser klassischen Schichtstufe trägt wegen seiner geröllreichen Böden keine Äcker, sondern ist lückenlos bewaldet

Die Tone und Sandsteine des Oberen Buntsandsteins prägen wegen ihres flachen Einfallens nach Osten trotz ihrer nicht sehr großen Mächtigkeit weite zentrale Teile des Mechernicher Triasgebietes. Sie bilden eine fast ausschließich landwirtschaftlich genutzte wellige Oberfläche und werden von weitständig nach Nordosten abfließenden Bächen entwässert. Die meisten Ortschaften dieses Gebiets sind an diese Bachläufe gebunden.

Weiter im Nordosten und Osten sind die Kuppen und Höhenzüge aus Mergel-, Kalk- und Dolomitsteinen des Muschelkalks besonders fruchtbares Ackerland. Vor ihren Schichtstufen reihten sich früher fast lückenlos kleine Steinbrüche zur Gewinnung von Werksteinen für den lokalen Haus-und Mauerbau aneinander. Heute sind diese Gruben und ihre Schutthalden von Magerrasen überzogen oder mit Weißdorn- und Schlehengebüsch überwuchert.

Die tiefliegenden, besonders verwitterungsanfälligen Keupermergel und –tonsteine weiter im Nordosten treten morphologisch kaum in Erscheinung und sind nur selten in Wegböschungen oder Baugruben direkt zu sehen. Ihre Böden sind fruchtbar und werden wie auch die anschließenden Lössgebiete der Zülpicher Börde durchgehend landwirtschaftlich genutzt.

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