Ostmaas und Westmaas

Karte und Profile der Ostmaas- und Westmaas-Terrassen
Karte und Profile der Ostmaas- und Westmaas-Terrassen

In der frühen Quartärzeit (ab 2,6 Mio Jahre vor heute) breiteten sich quer über das Gebiet des heutigen Aachen-Limburger Hügellandes und auch bis in die westliche Niederrheinische Ebene Kiese und Schotter eines Urmaas-Flusssystems aus. In Südlimburg erstreckte sich der älteste auch heute noch zu rekonstruierende Teil dieses Systems, die Ostmaas, von Lüttich über Eysden, Gulpen und Simpelveld bis nach Jülich, wo seine Fließwege in einer breiten Senke des Urrheins endeten. In den flachen Muldentälern dieser Ostmaas auf der Südlimburger Hochfläche entwickelten sich im Verlauf von fast einer Million Jahre mehrere Flussterrassen-Niveaus. Die jüngste, am tiefsten liegende und am weitesten verbreitete war die Simpelveld-Terrasse aus der Zeit vor ca. 1,8 Mio Jahren.

Als Folge einer allmählichen Anhebung der Eifel und ihres Vorlandes nach der Zeit der Simpelveld-Terrasse verlagerte das Flusssystem der Maas seinen Verlauf mehr nach Westen und nahm als sogenannte Westmaas seine heutige nördliche Fließrichtung an. Durch fortwährende Hebung kam es zur Bildung weiterer, heute als Jüngere Hauptterrassen bezeichneter Schotterebenen, u. a. einer Margraten-, einer Valkenburg-, einer St. Gertruid- und einer St. Pietersberg-Terrasse. Sie führen Gerölle und Kiese aus Ostfrankreich und den Ardennen und verstärkt auch aus dem Ardennen-Vorland (z. B. Kreide-Feuerstein). Auch große, durch Eisschollen transportierte Driftschollen treten in diesen Hauptterrassen-Schottern auf.

Ab ca. 800.000 Jahren vor heute kam es zu einer beschleunigten tektonischen Anhebung der Ardennen und der Eifel, in die auch das heutige Südimburger Hügelland mit einbezogen wurde. Die Maas und die ihr zufließenden Flüsse begannen sich tiefer einzuschneiden. So besteht heute im Maastal bei Maastricht eine über 30 m hohe Steilstufe zwischen der St. Pietersberg-Terrasse oben und sich neu bildenden Mittelterrassen wie der Rothem-, der Caberg-, und der Groensveld-Terrasse unten. In der letzten Kaltzeit, der Weichsel-Kaltzeit, wurde letztmalig die Oost-Maarland-Terrasse als noch tiefer liegende breite Niederterrasse aufgeschottert. Ihre Flusskiese und -schotter liegen heute meist unter jüngeren Hochflutlehmen verborgen.

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