Aachener Bäche

Aachen und seine Bäche
Aachen und seine Bäche

Aachen und Burtscheid verdankten in und nach mittelalterlicher Zeit ihre wirtschaftliche Blüte den zahlreichen Bächen aus dem Aachener Wald, mehr noch als ihren Thermalquellen.

Die Wurm versorgte Burtscheid. Von Osten her sammelte sie das Wasser des Kupferbachs, des Gillesbachs und des Beverbachs. Von Westen her floss ihr der Predigerbach und der Goldbach zu. Der mittelalterlichen Stadt Aachen stand das Wasser der Pau und der Paunelle sowie des Kannegießerbachs aus dem Aachener Stadtwald und des Johannisbachs aus dem Vorfeld des Preuswalds zur Verfügung. Alle diese Bäche haben ihren Ursprung in Schichtquellen nahe der Schichtgrenze Aachener Sand/Kreidebasiston.

In den Städten nutzte man das Bachwasser sowohl als Trink- und Brauchwasser als auch zum Antrieb von Korn-, Öl-, Kupfer-, Schleif- und Pulvermühlen. Später erlangte das kalkarme („weiche”) Wasser aus den Kreidesanden auch große Bedeutung für das Walken und Spülen von Stoffen.

Bis an das Ende des 19. Jahrhunderts stellten die Bäche somit eine wesentliche Grundlage für die bedeutende Aachener und Burtscheider Tuchindustrie und Metallverarbeitung, hier besonders die Nadelfabrikation, dar.

Heute wird das Wasser der Bäche unterirdisch in Kanälen durch die Stadt geführt. Nur noch in kleinen Mengen dient es zur Speisung von Laufbrunnen, z. B. des Aachener Marktbrunnens und des Fischbrunnens.

Um den Wasserdurchfluß der Wurm zu verstetigen und auch um die Kanalisation von Sandschlamm freizuhalten, wurden in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts der Kupferbach-Stauweiher und der Stauweiher Diepenbenden gebaut.

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