Schichtquellen im Aachener Wald

Quelliges Gelände und Schichtquellen über wasserstauenden Kreide-Basistonen
Quelliges Gelände und Schichtquellen über wasserstauenden Kreide-Basistonen

Tonschichten sind wasserundurchlässige Schichten, weil ihre Tonminerale (kleiner als 0,002 mm) nur winzige Zwischenräume (Poren) zulassen, durch die Wasser wegen seiner Oberflächenspannung nicht hindurch fließen kann.

Lockere Sande (Korngrößendurchmesser zwischen 0,002 mm und 2 mm) weisen größere Poren auf, durch die sich das Wasser ungehindert weiter bewegen kann.

Trifft im Sand versickerndes Regen- oder Schmelzwasser auf eine wasserundurchlässige Tonschicht, staut es sich darüber und füllt als bewegliches Grundwasser die Poren des Sandes. Das Niveau, bis zu der die Sandporen vollständig mit Wasser gefüllt sind, wird als Grundwasserspiegel bezeichnet.

Tritt eine Grundwasser führende Sandschicht zur Seite ins Freie, weil sie in Teilen schon abgetragen ist, fließt das Grundwasser über dem Grundwasserstauer aus, und der Grundwasserspiegel senkt sich bis zu diesem Austrittsniveau hin ab. Bündeln sich die Fließwege des Grundwassers in Richtung eines punktuellen Austritts schon unterirdisch, dann entsteht eine Schichtquelle. Ist der Austritt des Grundwassers diffus oder über einen längeren Verlauf der Grenze zwischen Grundwasserleiter und -stauer verteilt, entsteht ein dauernd feuchtes „quelliges” Gelände.

Bevorzugter Quellhorizont der im Aachener Wald entspringenden Bäche ist die Grenzfläche des gewöhnlich unverfestigten und deshalb gut wasserdurchlässigen Aachener Sandes gegen den darunter liegenden wasserundurchlässigen Kreidebasiston. Aber auch innerhalb höher liegender Abschnitte des Aachener Sandes sind gelegentlich wasserstauende Tonlagen oder verdichtete Sandhorizonte eingeschaltet. Auch sie können - dann in höheren Lagen - Quellaustritte bewirken, die aber gewöhnlich nicht sehr ergiebig sind.

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